Content Note: Gewalt, Suizid ohne konkrete Beschreibungen. Es werden die Wörter verwendet.
Queer Rage! (Engl. für Queere Wut) ist eine Mitmachausstellung und soll Raum geben, für unsere Wut, unsere Trauer und die Realitäten, in denen wir leben. Die Ausstellung soll auch Varianten von Ausschlüssen und ihre Auswirkungen einfangen. Außerdem soll sie daran erinnern, dass queere Leben geschützt werden müssen.
In Euren künstlerischen Beiträgen können Diversität, Empowerment, Gefühle, Ausdruck, Einblick sowie Trauer und Wut dargestellt werden. Die Ausstellung ist kooperativ und jede queere Person kann mitmachen und die Ausstellung mit eigenen Beiträgen und Einsendungen bereichern - das geht auch anonym!
Die Ausstellung besteht aus zwei Teilen bei denen ihr euch gerne beteiligen könnt:
Realität, Empowerment, Wut
In diesem Teil der Ausstellung stehen eure persönlichen Erfahrungen im Mittelpunkt. Hier könnt ihr eure Wut über Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt, die ihr als queere Menschen erlebt habt, künstlerisch ausdrücken. Es geht darum, die Realitäten unseres Alltags sichtbar zu machen und zu zeigen, wie wir uns trotz aller Widrigkeiten empowern und behaupten.
Dieser Raum ist ein Aufruf, eure Stimme zu erheben und die Kraft, die in unserer Wut steckt, in kreative Energie umzuwandeln. Egal ob durch Bilder, Texte, Performances oder andere Ausdrucksformen – teilt eure Geschichten, eure Gefühle, und zeigt, dass unsere Wut auch ein Zeichen unserer Stärke und unseres Widerstands ist.
In Memoriam
In diesem Teil der Ausstellung soll die tiefgreifenden Emotionen und Geschichten von queeren Menschen, die durch Diskriminierung, Ausgrenzung und Gewalt an den Rand ihrer Existenz gedrängt wurden, sichtbar gemacht werden. Hier geht es darum, die Realität des Verlustes und die schmerzlichen Folgen von Suizid in der queeren Community künstlerisch zu verarbeiten und Lebenslagen aufzuzeigen.
Eure Beiträge sollen zeigen, dass hinter den Zahlen echte Menschen und Lebensgeschichten stehen. Ob durch Bilder, Texte oder andere kreative Ausdrucksformen – gebt denjenigen eine Stimme, deren Leben durch gesellschaftliche Ungerechtigkeit verkürzt wurde, und erinnert daran, dass ihre Wut und ihr Schmerz Teil unserer gemeinsamen Geschichte sind.
Zeigt uns (und der Welt) Eure Queer Rage!
Abseits dessen hast Du auch die Möglichkeit, durch ein schriftliches Interview Teil der Ausstellung zu werden. In dem Interview stellen wir 4 Fragen und Du kannst darauf antworten, wie Du dich damit wohlfühlst. Du entscheidest, ob wir das erstellte Material am Ende zeigen dürfen. Die Antworten werden anonym geteilt. Der Link zur Umfrage wird in der nächsten Zeit hochgestellt.
Wie hat Wut über Ausgrenzung dein Verständnis von Queerness beeinflusst?
Was bedeutet Empowerment für dich als queere Person?
Was forderst du von außerhalb queerer Communities?
Was wünscht du dir von innerhalb queerer Communities?
Mitmachen?
Wenn Du Interesse hast deine Geschichte zu teilen, kannst du Teil des Projektes werden! Durch unser Mitmachformular kannst Du uns mitteilen was für Kunst Du machst und mit uns teilen möchtest!
Wer steckt hinter der Ausstellung?
Paul ist 24 Jahre alt und studiert Gender Studies an der Universität Bielefeld. Sie ist selbst queer und widmet ihre Forschung der Queer Theory und den Trans Studies. Derzeit arbeitet sie an ihrer Masterarbeit, in der sie die Lebenswelten nichtbinärer Personen im deutschen Sprachraum untersucht. Neben ihrem Studium unterrichtet Paul Praxiskurse in der Biotechnologie an der Uni. Themen wie Migration, Behinderung, und Diskriminierung prägen ihre Welt und ihr Denken.
Ihre Leidenschaft für queere Themen zeigt sich auch in ihrer Vorerfahrung mit queeren Kunstprojekten, an denen sie aktiv beteiligt war. Darüberhinaus engagiert sie sich seit vielen Jahren als Aktivistin gegen Krieg, Polizeigewalt und den Rechtsruck, wobei sie sich auch für Klimagerechtigkeit, Gleichstellung und bessere Arbeitsbedingungen stark macht. In ihrer Freizeit liest Paul gerne feministische und anarchistische Theorie, was ihre politischen Überzeugungen und ihr Engagement weiter bekräftigt.
Paul
Konstantin ist 28 Jahre alt und arbeitet in einer Antidiskriminierungsberatungsstelle für LSBTIQ* und widmet sich im Akitivismus den Themen Rassismuskritik und Queere Sichtbarkeit/Queere Rechtsbewegung. Konstantin positioniert sich selbst als Queer-Person of Color. Aufgewachsen in einer türkisch-muslimischen Arbeiter*innenfamilie und Migrationsgeschichte hat die Person verschiedenste Erfahrungen gemacht, die deren Lebensweg geprägt haben. Die eigenen Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen prägen ebenfalls Konstantins Bildungs- und Beratungsarbeit, da Konstantin durch eigene (Mehrfach-) Diskriminierungen viele Erfahrungen und Verletzungen durchleben musste, die für die emphatisch-solidarische Bildungs- und Beratungsarbeit sehr wichtig sein können.
Konstantin legt sehr viel Wert darauf, für Rechte einzustehen und Selbstorganisationen zu stärken. Durch verschiedene Ehrenämter ist der Leitspruch “Mit und nicht über Menschen sprechen” den Konstantin im queeren Ehrenamt das erste mal aufgeschnappt hat, tief in dessen Arbeit und Ansichten verankert.